Der ohrenbetäubende Jubel der Sporting Lisbon Lions hallte aus dem Alvalade-Stadion wider
Sporting CP, offiziell Sporting Lissabon, wird weltweit oft einfach nur „Sporting Lissabon“ genannt. Der 1906 gegründete Verein in Grün und Weiß zählt neben Porto und Benfica zu den „Großen Drei“ des portugiesischen Fußballs und ist noch nie abgestiegen. Der Löwe auf ihrem Wappen ziert nicht nur die Flagge, sondern ist auch tief in der Erinnerung ihrer Fans verankert – die sich selbst „die Löwen“ nennen. Ihr Jubel hallt durch das Alvalade-Stadion und begleitet den Verein seit einem Jahrhundert durch Höhen und Tiefen.
Sporting CP hat 20 Mal die portugiesische Meisterschaft, 16 Mal den portugiesischen Pokal und in der Saison 1963/64 den Europapokal der Pokalsieger gewonnen und war damit die erste portugiesische Mannschaft, die den Europapokal der Landesmeister erreichte. Im 21. Jahrhundert kämpfte der Verein jedoch mit einem Talentmangel und konnte seit der Saison 2001/02 keinen Meistertitel mehr gewinnen. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten verkaufte er Jahr für Jahr Schlüsselspieler, was ihm den Ruf eines „Schwarzmarkts für Nachwuchsspieler“ einbrachte.
Der Wendepunkt kam 2020. Der junge Trainer Ruben Amorim übernahm das Ruder, setzte auf ein 3-4-3-System mit hohem Pressing und förderte mutig seine eigenen Nachwuchsspieler. Pedro Gonçalves erzielte 23 Tore in einer Saison und brach damit den Rekord für einen Mittelfeldspieler; Torwart Adán und Innenverteidiger Coates bildeten die beste Abwehrreihe Europas. In der Saison 2020/21 holte Sporting Lissabon mit einer ungeschlagenen Serie von 26 Siegen und 8 Unentschieden in 34 Spielen den portugiesischen Meistertitel zurück, beendete damit eine 19-jährige Durststrecke und ließ die „Löwen“ wieder erhobenen Hauptes in Europa auftreten.
Auch auf europäischer Ebene waren sie fest entschlossen, erfolgreich zu sein. In der Champions League 2021/22, in der Gruppe mit Borussia Dortmund, übertraf das Team seine Gegner und zog ins Finale ein. In der Qualifikation 2024/25 fegte Sporting Lissabon im Hinspiel gegen Almaty Kairat aus Kasachstan mit 4:0 vom Platz, kontrollierte 70 % des Ballbesitzes und kassierte kein Gegentor – eine beeindruckende Dominanz. Schnelles Flügelspiel und direkte Läufe in die Halbräume haben sich zu wichtigen Torwaffen entwickelt, während die Kopfballstärke von Neuzugang Dzekereš die Effektivität bei Standardsituationen um 30 % steigerte.
Natürlich stehen Sporting Lissabon weiterhin vor Herausforderungen. Der Verlust wichtiger Spieler für hohe Ablösesummen, die körperlichen Belastungen durch das Spielen an zwei Fronten und der harte Konkurrenzkampf im Zweikampf der portugiesischen Liga erfordern vom Management die Balance zwischen kontinuierlichen Investitionen und dem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. Wie Amorim erklärte: „Wir sind kein Verein, der über Nacht reich wird; wir wollen Jugendarbeit, Taktik und Kultur so integrieren, dass der Löwe noch lange brüllt.“
Ob Sporting Lissabon in den kommenden Saisons den portugiesischen Meistertitel zurückerobern und das Viertelfinale der Champions League erreichen kann, wird darüber entscheiden, ob dieser traditionsreiche Verein seine Wiedergeburt wirklich geschafft hat. Für die Fans sind die grün-weißen Streifen – unabhängig von Sieg oder Niederlage – längst fester Bestandteil des Stadtbildes und der Meeresbrise Lissabons. Sie sind die Farben des Löwen und ein Symbol für die Fußballseele der Stadt.

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